Statement des AStA zur Veranstaltung mit Ulrich Kutschera

Als aktueller AStA der Universität Bremen distanzieren wir uns ausdrücklich von der Veranstaltung mit Ulrich Kutschera, welche heute an der Uni stattfinden sollte.

Wir begrüßen, dass sich die Veranstalter entschieden haben einem Sexisten und Rassisten wie ihm keinen Raum zu geben!

Die Liga der Unbequemen lud dazu ein und erklärte, Kutschera sei einflussreichster Evolutionsbiologe im deutschsprachigen Raum, Dozent in Kassel und Stanford, bedeutender Kritiker von Kreationismus und Religion.

Das mag sein, er ist jedoch vor allem auch Sexist und perfider Rassist.

Wer über Gender als die „geistige Vergewaltigung des Menschen“ spricht, die aktuellen Gefüchteten als „Invasion“ von „Moslems aus arabischen Ländern“ beschreibt und die xenophob-rassistische Beschreibung einer us-amerikanischen Journalistin feiert, kann nur so genannt werden.

Siehe u.a. auch:

http://www.deutscherarbeitgeberverband.de/aktuelles/2015_10_26_dav_aktuelles_gender.html

Zudem werden wir auf der Seite der Liga der Unbequemen als Förderer genannt.

Dazu wollen wir richtigstellen, dass wir Druckkosten für Flyer und Plakate für die Veranstaltungen der Liga im April und Juli übernommen haben. Dazu stehen wir auch. Jedoch haben wir für die Veranstaltung heute keinerlei Finanzierung übernommen.

Außerdem wollten wir noch darauf hinweisen, dass es auf der AStA-Etage jederzeit ein Malraum und Utensilien zum Transpis malen zur Verfügung stehen!

2 Kommentare

  1. Hier heisst es, Kutschera sei ein „Rassist“. Bekommt man das auch belegt? Ansonsten suche ich vergebens, wo Kutschera die genannten Aussagen „einer US-Reporterin“, wie es hier behauptet wird, „feiert“.
    Kutscheras Statements zum Thema Gender sind meistens schlecht recherchiert, polemisch und einem Wissenschaftler seines Kalibers (und eigentlich eines jeden halbwegs gebildeten Menschen) unwürdig. Sie interessieren mich ehrlich gesagt auch nicht. Sehen und hören wollte ich einen Vortrag über christlichen Fundamentalismus, der getarnt als Kreationismus versucht, über die Schule direkt in Herz und Verstand von Kindern und Jugendlichen geimpft zu werden. Die inländischen Protagonisten dieser obskuren Pseudowissenschaft werden nicht müde, entsprechende Versuche zu unternehmen. Ziel ist es auch, neben anderen mittelalterlichen Vorstellungen ein längst überkommenes Frauenbild in der Gesellschaft zu reinstallieren – wie weit die Visionen mancher da gehen, weiß man nicht erst seit der Publikmachung der sog. „Wedge Strategy“ der US-amerikanischen Kreationisten.
    Einen Redner auszuladen, der als Kenner der Szene gilt und ihr auch in Deutschland engagiert und vehement entgegentritt, heisst meiner Meinung nach hier das Kind mit dem Bade auszuschütten. Niemand muss oder sollte Kutscheras Ergüsse zum Gender gutheissen. Jeder hat das gute Recht, bei entsprechenden Anlässen ihm zu dem Thema die Paroli zu bieten, die er sich redlich verdient hat. So, wie es jetzt gelaufen ist, sind religiöse Pseudowissenschaftler die einzigen, die sich freuen können.

    • Hallo Nils,

      ja wir haben geschrieben, dass Kutschera Sexist und Rassist ist. Einschlägig ist da der Artikel auf der Seite des Arbeitgeber-Verbandes, indem er sich im Wesentlichen ekelhaft sexistisch äußert und in den letzten beiden Abschnitten auch offen rassistisch. Uns als AStA ist das halt nicht einfach egal!

      Für uns ist Kutscheras Vortrag über Kreationismus vor diesem Hintergrund nicht tragbar! Deshalb begrüßen wir, dass die Veranstalter sich entschieden haben „einem Wissenschaftler seines Kalibers“ keinen Raum zu geben.

      Wenn evolutionsbiologische Kritik am Kreationismus mit perfidem Sexismus („Gender ist die geistige Vergewaltigung des Menschen“, Kutschera) verbunden wird, kann von Kampf gegen Sexismus, oder wie du es nennst, ein „längst überkommenes Frauenbild in der Gesellschaft“, ja wohl kaum die Rede sein.
      Auch sein unverholener Rassismus/Nationalismus („Ureinwohner Deutschlands“ vs. „Invasion“ von Geflüchteten) ist unserer Ansicht nach gerade in Kombination mit Evolutionsbiologie Teil einer Ideologie der wir keinen Raum geben wollen.
      Zudem ist fraglich wie jemand der die dringend notwendige gesellschaftliche Sensibilisierung für die Konstruktion von Geschlecht und Gender als „GM-Religion“ bezeichnet, wirklich sinnvoll an Religionen Kritik üben kann, wo er doch offensichtlich einen alles andere als präzisen Religions-Begriff hat.

      Er mag Experte für Evolutionsbiologie sein, jedoch wurde mit der Absage an seinen Vortrag unserer Meinung nach nicht „das Kind mit dem Bade ausgeschüttet“ sondern vor massiven Verbrühungen bewahrt. Einem wie auch immer gearteten Experten eine Bühne zu geben, der sich zu anderen Themen offen diskriminierend äußert, bedeutet eben auch dieser Diskriminierung eine Bühne zu geben. Gerade das er im Gewand des „Experten“ daherkommt verschafft ihm Deutungshoheit, die wir nicht gewillt sind ihm zu überlassen.

      Der AStA

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*