Protestaufruf zum Senatsempfang

Unter den Talaren: Muff von 40 Jahren!“ – Universität feiert eigene Entmachtung!

Studierende rufen für den 31. Oktober 2011 um 10:00 zu Protesten zum Senatsempfang auf

Kommilitoninnen und Kommilitonen!

Dieses Jahr feiert die Universität ihr 40jähriges Bestehen und bejubelt dabei ihre angebliche „Erfolgsgeschichte“, die derzeit im vorgeblichen „Erfolgskapitel Exzellenzinitiative“ münde. Doch gibt es für uns Studierende wirklich Grund, zu feiern? Sind diese Floskeln nicht vielmehr als Versuch zu sehen, den eigentlichen Paradigmenwechsel der letzten Jahre zu kaschieren: Fort von den Gründungsprinzipien der sozialen und demokratischen Hochschule in politischer Verantwortung, hin zum wettbewerbsfähigen Unternehmen, das auf dem Markt mit anderen Anbieterinnen um künstlich verknappte Mittel konkurriert?

Seit Jahren bereits versucht die Unileitung, das Image der politischen Hochschule (Stichwort „rote Kaderschmiede“) zu beseitigen und achtet dabei sorgfältig darauf, diesen Ausverkauf der Universität gegenüber Studis und Öffentlichkeit zu verschleiern. Über Berufsverbote und Umstrukturierungen ist man inzwischen bereits die meisten „Urgesteine“ losgeworden. Verschiedene Erinnerungsstücke wurden bereits versetzt oder ganz beseitigt. Um die Markierungen dieses grundlegenden Paradigmenwechsels zu retuschieren, bedient sich die Hochschulleitung eines Neusprech à la Orwell: Unter dem knittrigen Deckmäntelchen „gesellschaftlicher Verantwortung“ werden mittlerweile nicht mehr kritische Wissenschaft und politische Intervention, sondern Kriegsforschung und Privatisierung betrieben. „Exzellenzinitiative“ und „Stiftungsprofessuren“ sind dabei nur zwei Stichwörter der Politik der Hochschulleitung, die Tore der Universität gegenüber Privatwirtschaft und wettbewerblicher Mittelvergabe zu öffnen, weil man keine andere Möglichkeit der Finanzierung zu sehen glaubt. Die Unterfinanzierung ist jedoch weniger „alternativlos“ und „chronisch“, sondern vielmehr akut erzeugt, um den Einfluss privater Interessen zu stärken. Denn Stiftungsgelder und Exzellenzmittel greifen wie alle Drittmittel in die Haushaltsgestaltung der Universität ein und machen Forschung und Lehre zum Spielball privater Interessen: Die Abhängigkeit von wettbewerblich vergebenen Mitteln und damit wirtschaftlichen Partikularinteressen nimmt zu und die Freiheit von Forschung und Lehre schwindet dahin. Die Unileitung opfert so die politischen Gründungsprinzipien der Bremer Universität auf dem Altar des deregulierten Marktes und wird damit selbst zu dem, wogegen sie vor 40 Jahren gegründet wurde. Die mottendurchsetzten Deckmäntelchen marktliberaler Phrasendrescherei verdichten sich zu einem muffigen Talar par excellence, unter dessen Ägide die Hochschulleitung hinter verschlossenen Türen ihrem erneuerten Statusdenken frönen und den erwarteten Untergang der politischen Universität feiern kann.

Wir als Studierende nehmen diese Scharade nicht länger hin. Wir lassen uns nicht von der Unileitung für die OHB-Rüstungsforschung einspannen. Wir werden diesen marktradikalen Opfergang nicht fromm bejubeln; wir sehen nicht tatenlos zu, wie die politische Universität vorgeblichen Marktanforderungen ausgeliefert wird. Wir werden es uns in diesem Jahr zur Aufgabe machen, den Gründungshintergrund der Universität wieder ins Gedächtnis zu rufen, den Ausverkauf der Universität zu thematisieren, Alternativen dazu aufzuzeigen und durchzusetzen. Dazu sucht er den Schulterschluss mit anderen akademischen und gesellschaftlichen Gruppen, um gemeinsam mit ihnen gegen universitäre Privatisierung und für Forschung und Lehre in öffentlicher Hand zu streiten. Die Deutungshoheit über „gesellschaftliche Verantwortung“ muss wiedererkämpft und der Begriff repolitisiert werden. Dazu scheuen wir uns auch nicht, den Kontakt mit der Unileitung zu suchen; auch sie muss einsehen, dass der Ausverkauf der politischen Handlungsfähigkeit an den Markt der Privatinteressen nicht „alternativlos“ ist. Die Geschichte hat gezeigt, dass sich gemeinsam andere Politik und andere Universität durchsetzen und auch finanzieren lässt. Wir wollen eine politische und demokratische Uni, die sich nicht an Krieg beteiligt und ihre Tore für Lernende statt Investierende öffnet.

Vor diesem Hintergrund rufen wir für den 31. Oktober 2011 um 10:00 alle Betroffenen dazu auf, vor dem Rathaus ihre Meinung zu äußern, während Senat und Hochschulleitung hinter verschlossenen Türen mit ausgewählten Gästen ihre eigene Entmachtung feiern.

Unterzeichnende: AStA, SDS, Fort Bildung

12 Kommentare

  1. Ich glaube nicht, dass ihr mit solchen Texten (ich bin fast versucht zu sagen Pamphleten) eine Diskussion der notwendigen Fragen erreicht. Mit so einer Radikalität verschreckt man auch wohlmeinende Studis, erst recht aber die, die unentschlossen sind. Meines Erachtens also ein Bärendienst an der Sache.

  2. Ich bin überrascht, dass der AStA endlich mal eine klare Position einnimmt. Das ist durchaus auch ein wichtiges Thema, das der AStA alleine leider nicht bewältigen kann.

  3. Ich muss der kommentierenden Person welche sich hier Zach Fine nennt leider zustimmen. Kritik an so einigen Verhaltensweisen der Unileitung, besonders unseres scheidenden Rektors ist zwar durchaus angebracht, aber bekanntlich macht der Ton die Musik. Was ist das bitte für eine Art und Weise mehr Demokratie zu fordern und dabei erst einmal diejenigen mit denen man da entsprechend zusammenarbeiten will bzw. muss erst einmal zu beleidigen und dann im Basta-Ton quasi zu kommandieren wie sie die Dinge zu sehen haben? Das geht einfach mal gar nicht. Das ist nicht konstruktiv. Und so überzeugt man doch wohl auch kaum die Unileitung, und etliche Kommilitonen schon mal gar nicht. Hat man denn gar nichts aus den letzten Besetzungen gelernt? Die Studis wollen offensichtlich keine radikalisierten Aktionen unterstützen. Diesen Fehler hat auch insbesondere der vorhergehende von LiSA angeführte AStA immer wieder gemacht. Da ging es zu oft nicht darum die Interessen der Studierenden zu vertreten, sondern stattdessen lediglich stumpf mit den Kopf voran gegen die Wand für eine gewisse Ideologie zu streiten, ganz egal ob die restliche Studierendenschaft mitzieht oder nicht. Erreicht hat man mit dieser Art und Weise herzlich wenig. Häufig hat man sich eher den Unmut vieler Kommilitonen aufgezogen, anstatt ihre Mitwirkung erzielt. Da braucht man sich auch nicht wundern, dass die Wahlbeteiligung weit unter 50% bleibt, wenn zum Einen die Politik einen immer wieder übergeht, des Weiteren etliche Lehrende aber auch nicht wirklich eine Diskussions- und Mitgestaltungskultur konstruktiv unterstützen, sondern lediglich des Durchstudieren und Durcharbeiten forcieren, zum Anderen aber auch vermeintliche Studierendenvertreter immer wieder sich mehr darum bemühen Kommilitonen von ihrem Weltbild zu überzeugen nachdem sie dieses als Meinung der Studenten in die Öffentlichkeit raus posaunt haben, anstatt mal im Vornherein denjenigen zuzuhören, welche sie vertreten, was diese eigentlich denken und wollen.

    Davon mal abgesehen frage ich mich aber auch, was diese Ewige Fokussierung auf die Unileitung soll. Das Hauptproblem für unsere Probleme sollten doch im Wesentlichen die Vorgaben und Rahmenbedingungen sein, welche durch den Senat, die Bildungs- und Wissenschaftsbehörde und die Bürgerschaft und ihre Untergremien geschaffen werden. Wo bleibt die Kritik an denen? Ich mein, selbst wenn der Rektor und der Kanzler zu 100% eure Meinung vertreten würden, so können sie trotzdem kein Geld ausgeben, welches ihnen nicht vom Land zur Verfügung gestellt wird und etliche Entscheidungen des Rektors könnte die Senatorin einfach mal eben außer Kraft setzen, überstimmen oder sonst dergleichen. Wie eine recht starke Aktion gemeinsam mit den Lehrenden gegen die politischen Vorgaben und für eine bessere Wahrnehmung durch die Gesellschaft erreicht werden kann, haben z.B. die Vorlesungen in der Innenstadt im Rahmen des Statusgruppen-übergreifenden Protest 2007 gezeigt. Leider kam vom AStA damals relativ wenig Unterstützung und ist das ganze dann irgendwann irgendwie wieder mehr oder weniger einfach eingeschlafen.

    Nicht zuletzt finde ich es aber schon etwas seltsam, dass man bei den Unterzeichnern eines Text, welcher so verfasst ist, dass er eigentlich nur aus dem Munde von Studenten spricht, ein Gruppierung befindet, welche sich als „Schüler*innenkollektiv“ bezeichnet, aber dafür die zweitgrößte Liste in der AStA-„Koalition“ fehlt. Oder war Letzteres nur ein Fehler?

    Abschließend bleibt festzuhalten: Es wäre zu empfehlen mal einen konstruktiveren Ansatz zu wählen und neue Wege zu suchen die Studierendenschaft wieder auf breiterer Basis mitzunehmen, anstatt immer wieder weiter mit Pamphleten teilweise im Befehlston stumpf Forderungen aufzustellen, deren Umsetzung man auf diese Art und Weise kaum erreichen wird.

  4. Ich schließe mich euren Forderungen vollinhaltlich an. Wir brauchen wieder eine demokratische und politische, d.h. eine im Sinne der Gründungsideen fortschrittliche Uni. Sie ist gerade heute notwendiger denn je! Deshalb werde ich an der Protestaktion teilnehmen. Laßt euch nicht unterkriegen!

    Solidarische Grüße,
    Wieland

  5. Ich bitte darum, aus dieser Erklärung den Teil zu entfernen, in dem von „Wir als Studierende…“ geredet wird. Ich bin Studierender der Universität und kann nicht nachvollziehen, wie Sie es sich erlauben, in meinem Namen ihre Ideologie vertreten.
    Die meisten Studenten der Universität wollen unabhängig forschen und unabhängige, ideologiefreie Lehre erfahren. Es ist nicht einzusehen, dass eine kleine Gruppe verblendeter Ewiggestriger unter dem Vorwand, die Interessen der Studierenden zu vertreten, ihre marxistischen Forderungen im Namen einer wahrgenommenen Gemeinschaft äußern darf und sich dabei der unter Zwang eingetriebenen Mittel aller Studierender bedient.

  6. Liebe Studierende,

    man sieht es wieder an den meisten Kommentaren: Auch diese Uni hat wirklich zu viel Studierende, die den notwendigen kritischen Geist als Teil der allgemeinen Hochschulreife nicht besitzen. Geht doch besser zur Berufsschule. Da gehört ihr wirklich hin.Da habt ihr auch die notwendige Ruhe für die Ausbildung zum Immobilienkaufmann. Kein gesellschaftspolitisches Bla-Bla mehr, das euch von der Karriere abhält.

    Die Initiative des ASTA ist natürlich notwendig und sachgerecht. Der Ton des Schriftstückes der Problemlage adäquat.Es sei denn, man ist ein Spießer in der Kutte des heutigen Studi. Die Uni-Leitung gehört in der Tat in den Mittelpunkt der Kritik. Sie hat sich in den letzten zwanzig Jahren systematisch an den politischen Senat verkauft.

    Beste Grüße
    Holger Gensicke
    (Diplom-Ökonom)

  7. Werter Holger Gensicke,

    wie kommen Sie dazu sich anzumaßen zu urteilen wer kritischen Geistes ist und wer nicht? Ich war an den meisten Protestbewegungen der letzten Jahre beteiligt. Ich hatte und habe auch keine Probleme damit, wenn sich mein Engagement im Rahmen der Studierendenschaft auf mein Studium verlängernd auswirkt. Trotzdem erachte ich die hier an den Tag gelegte Art und Weise als nicht effizient oder effektiv. Sie bringt uns so nicht weiter. Von mir aus nennen Sie mich deswegen Spießer. Aber auf jeden Fall geht Ihr Vorwurf, dass wir nur unsere Karriere im Sinn haben, mal gewaltig an der Realität vorbei, zumindest was mich betrifft.

    Ihre Anspruchshaltung die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben und zu meinen alle die nicht ihrer Meinung sind abschätzig verurteilen zu müssen ist auf jeden Fall ziemlich destruktiv und wird unsere Kritik nur weiter bestätigen, dass hier einige keinen wirklich Wert darauf legen die Studenten zu vertreten, sondern nur eine bestimmte Ideologie.

    Davon mal abgesehen weist Ihre Behauptung, dass die Uni-Leitung zu Recht in den Mittelpunkt der Kritik gehöre, weil sie sich in den letzten zwanzig Jahren systematisch an den politischen Senat verkauft habe ziemlich große Schwächen auf. Zum Einen gab es in den letzten 20 Jahren nicht nur die eine Unileitung. Zwei der aktuellen Konrektorinnen sind noch nicht mal ein ganzes Jahr im Amt. Ihnen also die Systematik vorzuwerfen ist daher ziemlicher Unsinn. Davon mal abgesehen, liefern Sie überhaupt keine Argumente inwiefern sie sich „verkauft“ haben sollen. Dafür müssen sie ja eine gewisse Gegenleistung empfangen haben. Und ich wüsste nicht, wie es im Interesse der jeweiligen Professoren und Professorinnen stehen sollte die Uni und somit ihre Arbeitsumgebung kaputt zu sparen. Ich bin zwar auch der Überzeugung, dass unser Rektor weitaus mehr Widerstand hätte leisten können bei den Kürzungen im Rahmen der Hochschulentwicklungspläne und bei der Verschulung im Rahmen des Bologna-Prozess, allerdings habe ich auch den Eindruck, dass sich z.B. die beiden Konrektoren für Wissenschaft und für Lehre wirklich darum bemühen im Rahmen der gegebenen Umstände das bestmögliche für die Menschen an der Universität zu erreichen. Von mir aus seien Sie da anderer Meinung, aber auch das kann man in einer respektvolleren und vor allem auch konstruktiveren Art und Weise zum Ausdruck bringen. Aber selbst wenn Sie damit Recht hätten, dass die Unileitung sich verkauft hätte, dann muss es ja aber doch erst jemanden gegeben haben, der die entsprechenden Rahmenbedingungen geschaffen hat. Was wieder zeigt, dass die Unileitung nicht die eigentliche Quelle unserer Probleme ist, was wieder Ihrer Behauptung widerspricht, dass die Unileitung zu Recht in den Fokus der Kritik gehört.

    Und noch einmal darüber hinaus haben die Aktionen der Vergangenheit auch gezeigt, dass Kritik nur auf die Unileitung fokussiert außerhalb der Uni kaum jemand registriert. Im Gegenteil die senatorische Behörde reibt sich dann doch die Hände, wenn engagierte Studierende ihre Energie darauf konzentrieren Uni-interne Streitigkeiten auszufechten und die Behörde darüber hinaus auch noch von ihrem eigenen Unvermögen ablenken kann indem sie der Unileitung vorwerfen kann ihre Bude nicht im Griff zu haben.

    Wie Zach Fine hier schon festgestellt hat: Sie erweisen mit ihrer Art und Weise der Studierenschaft und der Universität wirklich einen Bärendienst. Und von mir aus werfen sie mir jetzt wieder gesellschaftspolitisches BlaBla vor, aber immerhin habe ich argumentiert und nicht wie Sie nur destruktiv mit Beleidigungen und stumpfen Behauptungen um mich geworfen.

    Mit freundlichem Gruß
    Benjamin Wagener

  8. Ich war heute auch da. Dafür, dass heute der erste Unitag war, war erstaunlich viel los. Die Idee mit den Masterplätzchen war sehr witzig. Teilweise sind eure Ideen zwar sehr radikal, im Grunde aber richtig. Irgendjemand muss doch Druck erzeugen. Die Stiftungsunternehmen werden es nicht tun.

  9. Lieber Benjamin Wagener,

    folgende Bemerkungen:
    1) Ich bin schon lange kein Studierender mehr;habe deshalb auch nicht mehr die Zeit, solch lange Eintragungen zu machen. Wenn Sie in der Berufspraxis stehen, werden Sie erkennen, dass in der Kürze die Würze liegt.
    2) Ich meine selbstverständlich die Uni-Leitung als Institution. Welche Nase dort wie lange tätig war, interessiert mich nicht.
    3) Natürlich muss eine seriöse Debatte die politischen Rahmenbedingungen universitären Handelns beachten, aber wer schon mit gebückter Haltung das Haus verlässt, bekommt dann draußen im Senat endgültig den Rest.
    4) Ich habe meine persönlichen Auseinandersetzungen mit Mitgliedern der Uni-Leitung gehabt. Ich hab nämlich Eier in der Hose! In meinen Augen sind das Zeitgenossen des öffentlichen Dienstes, die nie den aufrechten Gang im Sinn hatten. Sie haben den kritischen Geist der Reform-Uni bewusst und mit Genuss zerstört.

    Mit besten Grüßen
    Holger Gensicke

    • Es ist interessant, wie Sie jene Studierenden, die Ihnen zufolge keinen kritischen Geist besitzen (will heißen: nicht ihrer Meinung sind), zur Berufsschule und aus der Uni schicken wollen. Nicht nur, dass die Institution der Berufsschule damit diminutiv und deutlich negativ belegt wird und die akademische Arroganz nur so aus Ihren Worten trieft. Darüber hinaus offenbaren Sie ein Problem vieler akademisch-kritischer Geister: Das Denken und Leben im Elfenbeinturm. Wageners im Ansatz diskursive und im Interesse auf Kompromiss und Gestaltung fokussierte Worte sind der Lebenswirklichkeit der Menschen bedeutend näher.
      Wenn Sie hier (zu Recht!) einen kritischen Geist einfordern, dann sollten Sie akzeptieren, dass als Ergebnis eines kritischen Geistes samt seiner Überlegungen auch die Abkehr von linker Gesellschaftskritik stehen kann. In meinem eigenen Fall würde ich zwar niemals soweit gehen. Aber dass es ein Quasi-Monopol bzw. einen Anspruch mancher Gruppen und Kreise gibt, die einzige Wahrheit zu kennen, ist überdeutlich und jedem klar, der (als Linker) zur Selbstreflektion fähig ist, oder schlicht das Ganze von außen betrachtet.

      Die hier in den Kommentaren geäußerte Kritik an der Kritik ist nicht nur stumpfes dem Mainstream Hinterherlaufen. Im Gegenteil: Man interessiert sich für die Kritik, setzt sich aber auch mit dieser kritisch auseinander, weil sie nicht optimal erscheint. Es stellt sich die Frage, ob man die hiesige Diskussion nicht sogar vom Kopf auf die Füße stellt, wenn die Kritiker der Kritiker als fähig angesehen werden, sich ihres eigenen Verstandes zu bedienen, während die eigentlichen Kritiker nur ewiggleiche Formeln (in fast konservativer Manier) wiederholen. Ein zumindest überlegenswerter Gedanke.

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