Antifaschistische Hochschultage vom 15.04. bis zum 21.04.2024 – Programm

Du merkst, wie in Öffentlichkeit und Medien rechte Positionen vertreten werden. Du siehst die Möglichkeit einer faschistischen Machtübernahme. Durch die Enthüllungen der Correctiv-Recherche und Umfragewerte kommender Wahlen wird diese Möglichkeit in der breiten Wahrnehmung immer greifbarer und vorstellbarer. Breite Bündnisse gingen in den letzten Wochen auf die Straße, um ein Zeichen gegen Rechts und die AfD zu setzen. Auch wir haben uns in diesem Zuge zusammengetan und wollen die Mobilisierung auch an der Uni umsetzen.Du möchtest auch dazulernen und dich vernetzen, aber hast bisher noch keine Anlaufpunkte gefunden?Verschiedene Gruppen und Einzelpersonen werden in der Woche vom 15.-21. April über ihre Arbeit sprechen und so ein vielseitiges Programm zu den Themen Faschismus und Antifaschismus aufstellen. Mit dabei sind Vorträge über rechte Strukturen und Narrative, über diskriminierende Verhältnisse und Praktiken, sowie kreative Angebote zum Mitmachen. Die Woche soll einen Raum für offenen Austausch, Diskussion und Vernetzung bieten.Der Rechtsruck ist erschreckend und wir müssen uns organisieren. Fangen wir hier an, indem wir tiefer ins Thema einsteigen und uns kennenlernen!

Montag, 15.04.2024 
10 Uhr: Die extreme Rechte im Bundesland Bremen

Ort: Communitas

Von: MOBILE Beratungsstelle für Rechtsextremismus
Kenntnisse über Organisationsformen, Dynamik, Vernetzung und Handlungsangebote sind eine Grundvoraussetzung in der Auseinandersetzung mit der extremen Rechten. In diesem Vortrag betrachten wir die aktuellen Aktivitäten, die Motivationen und Ideologien extrem rechter Akteur*Innen im Bundesland Bremen.


16 Uhr: Die Ideologie der Ungleichwertigkeit als Krisen- und Konfliktphänomen 

Ort: Communitas

Von: Nico Mokros (Mit-Autor der ‚Mitte-Studie‘)
Die Forschung zur Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit zeigt, dass Vorurteile gegenüber Gruppen nicht getrennt voneinander zu betrachten sind, sondern über die Kernüberzeugung verbunden sind, einige Gruppen seien weniger wert als andere. Die Veranstaltung will der Frage nachgehen, warum und in welchem Verhältnis unterschiedliche Vorurteile zusammen auftreten und auch, wie auf diese Weise multiple Krisen und Konflikten der demokratischen Gesellschaft bearbeitet werden.

16:30 Uhr: Antifaschistische Bewegung in Deutschland und International – Ursprung, Entwicklung und Perspektiven

Ort: SFG 2020

Von: Rivolta – offene antifaschistische Gruppe Bremen
Seit Aufblühen des Kapitalismus lässt sich in der Geschichte antifaschistischer Widerstand in theoretischer und praktischer Form beobachten. Der bereits unterdrückende und ausbeutende Kapitalismus bietet die Voraussetzung für die Entwicklung zur ultranationalistischen und antidemokratischen, faschistischen Staatsform und tritt mit klarem Führerprinzip in Erscheinung. Ob Italien, Deutschland oder Kurdistan – die Notwendigkeit für Antifaschismus wird auf der ganzen Welt deutlich.

18 Uhr: Argumentieren gegen Rechts

Ort: SFG 1010

Von: GEW-Studis
Ob im Uni-Seminar, im Sportverein, auf der Familienfeier oder online – mit rechten Parolen sind wir ständig konfrontiert. Und herausgefordert: Haltung zeigen – Konter geben! (Oder lieber gar nicht diskutieren?) Viel zu üblich ist dabei leider eine Kritik rechter Standpunkte, die gegen die Maßstäbe der Rechten gar nichts einzuwenden hat: „Fakten gegen Hass und Hetze“ zum Beispiel. Wir wollen uns stattdessen einmal gezielt mit klassischen Sprüchen und dem Weltbild rechter Nationalisten auseinandersetzen und gemeinsam diskutieren, was wir dem im Alltag entgegensetzen können.


Dienstag, 16.04.2024
11 Uhr: Antifaschistische Bewegungen gestern, heute – und morgen?Ort: STH A2130 (Konferenzraum auf der AStA Etage)

Von: Basisgruppe Antifaschismus
Nach 1945 und vor allem ab nach 1968ff haben Antifaschist*innen in der Bundesrepublik Deutschland versucht mit teils sehr unterschiedlichen Analysen, Strategien, Taktiken und Praxisformen versucht den (neo)nazistischen und rechten Herausforderungen zu begegnen. In der Veranstaltung werden einige von ihnen kurz exemplarisch vor ihrem historisch-politischen Kontext aufgezeigt, um sie so nicht nur hinterfragbar zu machen, sondern auch um zu versuchen, die antifaschistische Bewegung als eine sich immer wieder aufs neue hinterfragende Suchbewegung sichtbar machen.


15 Uhr: Was wäre, wenn…? 

Ort: Communitas

Von: zwei Studis
…die AfD in Thüringen in die Regierung kommt? Könnte sie die Verfassungsgerichte einfach aushöhlen? Wie kann verhindert werden, dass sie ihre verfassungsfeindlichen Ziele in Gesetz gießt? Wie wehrhaft ist unsere Demokratie wirklich? Die Wissenschaftler*innen vom “Thüringen-Projekt” haben sich genau diesen Fragen gewidmet und wir wollen mit euch darüber aus einer kritischen juristischen Perspektive diskutieren!

16 Uhr: Wissenschaft im NS-Regime

Ort: GW2 B1632

Von: SDS

Das NS-Regime hat die Wissenschaft für seine mörderischen Ziele missbraucht.
Für ein „Nie wieder“ ist es daher wichtig, sich mit der Geschichte
auseinanderzusetzen und daraus ein antifaschistisches Wissenschafts-verständnis abzuleiten. Dazu wollen wir anhand beispielhafter Disziplinen die Rolle der Wissenschaft im Nationalsozialismus diskutieren. Kommt gerne vorbei und bereichert die Diskussion mit euren Ideen und Gedanken zum Thema.

18 Uhr: Was Rechte wollen und wie man sie (nicht) stoppt

Ort: SFG 1040

Von: Kollektiv Morgenrot 
Eine Analyse des modernen rechten Denkens, über: 

• Ursprünge in falschen, aber auch unter allen Demokraten selbstverständlichen Vorstellungen von Staat und Nation

• Die grausame, aber stringente Weiterführung dieser Ideologie im AFD-Programm• Konsequenzen, welche Argumente (werdende) Rechte treffen


Mittwoch, 17.04.2024
11 Uhr: Rechte Codes in Bild und Musik

Ort: GW2 B1632

Von: Studis
Im Workshop wollen wir rechtsextreme Codes in Bild und Musik erkennen lernen und die dahinterliegenden Strategien durchschauen. Wir werden uns Beispiele ansehen, wie Rechtsextremist*innen abseits von der Neonazi-Szene junge Menschen über Freizeitinteressen ködern.


14 Uhr: Faschisten unter dem Radar – Die Grauen Wölfe in Deutschland

Ort: STH A2130 (Konferenzraum auf der AStA Etage)

Von: Defend Kurdistan
Wenn über die faschistische Gefahr in Deutschland debattiert wird, fällt dieser Name selten. Dabei gelten die Strukturen, welche den „Grauen Wölfen“ in Deutschland zugerechnet werden können, als eine der mitgliederstärksten extrem Rechten Organisationen. Außerdem gibt es wohl nur wenige Organisationen der extremen Rechten in Deutschland, die auf eine so lange Kontinuität zurückblicken können. Daher möchten wir in einem Vortrag Aufklärung schaffen über Geschichte und Gegenwart der Grauen Wölfe in Deutschland.


16 Uhr: Rechte Netzwerke in der Wissenschaft 

Ort: Communitas

Von: Christiane Fuchs (politische Geschäftsführerin des Bund demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler)
Der Rechtsruck in unserer Gesellschaft macht auch vor Hochschulen nicht Halt. Die Angriffe kommen nicht mehr nur von außen, sondern auch aus der Wissenschaft selbst. Christiane Fuchs stellt am Beispiel rechter Akteur*innen in der Wissenschaft vor, wie diese kritische Wissenschaftler*innen und ganze Wissenschaftszweige diskreditieren und Antidiskriminierungsarbeit angreifen. Im Anschluss werden gemeinsam mit den Teilnehmer*innen Strategien zum Umgang mit rechten Wissenschaftler*innen diskutiert werden.

18 Uhr: Die Rechten und ihr Krieg – Antifaschismus heißt Antiimperialismus

Ort: Communitas

Von: Waffen der Kritik
Mit Nazi-Parole für die Aufrüstung – Militarismus dominiert immer mehr die politische Landschaft der Bundesrepublik. Spätestens mit dem Einläuten der Zeitenwende können wir sehen, dass Kürzungen, Aufrüstung und Kriegstreiberei Hand in Hand mit dem Aufstieg der Rechten gehen. Wie kämpfen wir antifaschistisch gegen die Militarisierung und was hat das mit dem imperialistischen Kapitalismus zu tun? Komm vorbei und diskutiere mit uns! 


19 Uhr: Sei ein Mann! – Eine Kritik der Studentenverbindungen

Ort: SFG 1020

Von: Leon Montero (Journalist)
Für die einen sind sie ein Relikt einer vergangenen Zeit, ein Hort reaktionärer Werte, toxischer Männlichkeit und exzessiven Alkoholkonsums, für die anderen sind sie eine innige Gemeinschaft: Studentenverbindungen genießen einen zweifelhaften Ruf. Doch was wirklich in den Villen und Kellerkneipen der traditionsreichen Korporationen vor sich geht, bleibt der Öffentlichkeit oft verborgen. In diesem Vortrag werfen wir einen Blick in das sonst so verschlossene Verbindungswesen, besuchen Naziburschenschaften und ergründen, was das blutige Fechten mit Bier exen zu tun hat. Ein Vortrag über Männlichkeit(en), Konservatismus und Gemeinschaft.


Donnerstag, 18.04.2024
14 Uhr: Eine kritische Geschichte der Polizei

Ort: STH A2130 (Konferenzraum auf der AStA Etage)

Von: À Gauche
Was ist die Polizei? Aus linker antifaschistischer Perspektive wollen wir Kritik an der Institution üben die zwar regelmäßig Gründe für Kritik liefert, aber doch von über 80% der Deutschen als alternativlos angesehen wird.Wie ist sie entstanden?Was sind ihre Aufgaben?Und warum ist ihre Geschichte gezeichnet von Unterdrückung?Von ihrer Entstehung im preußischen Militärapparat, über ihre Funktion in NS-Diktatur, DDR und BRD, wollen wir mit euch die Geschichte der deutschen Polizei beleuchten und eine Diskussion über mögliche Alternativen anstoßen.


16 Uhr: Demokrat*innen schließen sich zusammen gegen die AfD – für was denn eigentlich?

Ort: STH A2130 (Konferenzraum auf der AStA Etage)

Von: AK Auflösen
„Wehret den Anfängen!“ heißt es, sobald es um die AfD geht. Aber welchen denn? Sind damit die Abschiebe-Forderungen der AfD gemeint, die nach eigener Auskunft heute von der Ampel-Regierung umgesetzt werden? Oder sind die Anfänge da, wo „Remigration“ auch Menschen mit deutschem Pass meint? Es wird demonstriert, um die Demokratie zu verteidigen – weil und obwohl ein Übergang nach ganz Rechts als erzdemokratischer Prozess befürchtet wird. Über diesen Widerspruch wollen wir diskutieren.

18 Uhr: Filmabend „Die Mörder sind unter uns”

Ort: Communitas 

Von: SDS
 “Die Mörder sind unter uns” (1946) erzählt die Geschichte des ehemaligen Chirurgen Hans Mertens, der traumatisiert in das zerbombte Berlin zurückkehrt und dort seinen ehemaligen Hauptmann und Kriegsverbrecher Ferdinand Brückner wiedertrifft. Der Film ist eine frühe Auseinandersetzung mit Schuld nach dem Zweiten Weltkrieg. Anschließend wollen wir diskutieren, warum Rassismus und Holocaustleugnung im Land des selbsternannten “Aufarbeitungsweltmeisters” nach wie vor existieren können.

18:30 Uhr: Kritik des Antifaschismus

Ort: SFG 2020

Von: Karl von den Falken Göttingen/Bundesverband
Antifaschismus ist der Hauptwiderspruch der deutschen Linken. Jedes politische Thema (z.B. soziale Ungleichheit, Corona-Pandemie, Ausßenpolitil) wird versucht, durch die Brille des Antifaschismus zu verstehen. Die erste Frage ist immer: Wo ist der Faschismus? Was stärkt ihn, was bekämpft ihn? In dem Vortrag soll es darum gehen, durch eine Kritik dieses Antifaschismus-Verständnisses den Weg frei zu machen für bessere Werkzeuge, um die Welt und schließlich auch rechte Bewegungen zu verstehen. Außerdem schauen wir uns Situationen an, in denen die Linke über vermeintlichen „Antifaschismus“ in den liberalen Mainstream integriert wurde – besonders dann, wenn es um die Legitimation von Kriegen geht.


Freitag, 19.04.2024 
14 Uhr: Diskriminierung und Widerstand auf dem Bremer Wohnungsmarkt

Ort: SFG 2020

Von: Bündnis gegen Zwangsräumungen
Wir beleuchten die Geschichte des Bremer Wohnungsmarktes und erzählen von Widerständen gegen skrupellose Vermieter:innen und rassistische Praktiken großer Wohnungsunternehmen. Dabei soll auch der Austausch und die Diskussion mit euch nicht zu kurz kommen

19 Uhr: Arbeit macht unfrei. Zum Zusammenhang von Arbeitsfetisch und Antisemitismus – Vortrag und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann

Ort: GW2 B2880

Von: SJ – Die Falken Bremen
Wer den Zwang, für Geld arbeiten zu müssen, für „natürlich“ hält, kann sich nicht vorstellen, dass daraus Krisen erwachsen. Näherliegend erscheint das Wirken dunkler Mächte. Krise und Verschwörungsglaube sind Geschwister. Das Gefühl, „die Gierigen“ bedrohten „uns ehrlich Arbeitende“, entlädt sich schlimmstenfalls im antisemitischen Vernichtungswahn. „Arbeit macht frei“ stand über dem Tor von Auschwitz. Doch auch wer „die Gierigen“ nicht mit „den Juden“ gleichsetzt, kann sich in gefährlicher Nähe zum Antisemitismus befinden.Lothar Galow-Bergemann war Personalrat in zwei Großkliniken. Heute schreibt er u.a. in Jungle World und bei Emma und Fritz. 


Samstag, 20.04.2024
19 Uhr: Trinken mit Linken 

Ort: Zakk (im Viertel)

Von: Kralle
Die linksradikale Liste lädt zu einem lockeren Abend mit Weißweinschorle, Bier, politischen Diskussionen und nettem Schnack ein! Es wird auch wieder grandiose Programmpunkte geben – etwa unser Marxismus-Bingo und unser Antifa-Quiz. Wenn ihr Interesse habt, euch umzuhören, was in Bremen so politisch abgeht, kommt vorbei. Wir treffen uns ab 19 Uhr im Zakk und freuen uns auf euch! Schreibt uns gerne auf Insta, wenn ihr die genaue Adresse braucht.

Sonntag, 21.04.2024
15-19 Uhr: Gefangenschreibwerkstatt: Gegen ihre Repression – Kaffee, Kuchen und Briefe

Ort: Infoladen (im Viertel)

Lasst uns gemeinsam Briefe schreiben, um unsere Freund:innen und Genoss:innen hinter Gitter wissen zu lassen, dass sie nicht vergessen sind und etwas Abwechslung in den tristen Knast-Alltag zu bringen.
Außerdem gibt es um 16 Uhr einen Input dazu, was „Verabredung zu einer Straftat“ bedeutet und wie es gegen Linke eingesetzt wird.
Hinweis:Die Veranstaltenden behalten sich vor, Personen, die neonazistischen, völkischen, nationalistischen Parteien, Organisationen oder Szenen angehören oder bereits in der Vergangenheit durch menschenverachtende Äußerungen und/oder Handlungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.