Uni Bremen – Exzellent und divers?

Seit einem halben Jahr darf sich die Uni Bremen nun „exzellent“ nennen. Doch genau so intensiv, wie dieser Erfolg gefeiert wird, sollte er auch kritisch betrachtet werden. Die Exzellenzinitiative ist eine der zentralen bildungs- und wissenschaftspolitischen Maßnahmen der Bundesregierung in den letzten Jahren. Was aber bewirkt sie – abgesehen von den Forschungsmillionen?

Wer bewirbt sich an einer „exzellenten“ Uni, wer nicht? Kommt es zu härteren Verteilungskämpfen zwischen den Fachbereichen und Instituten? Welche Auswirkungen hat die Exzellenz auf die ohnehin schon schlechte Beschäftigungssituation der wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen? Was ist ihre Bedeutung für die Qualität der Lehre? Welche neuen Abhängigkeitsstrukturen werden geschaffen, wenn plötzlich nur noch Profesor*innen und das Rektorat Anträge für Exzellenz-Gelder stellen dürfen? Oder von Außen betrachtet: Wie wird der Exzellenzstatus in der Stadt Bremen und in der Wissenschaftlandschaft bewertet? Und ist vielleicht doch nicht alles schlecht?

„Universität Bremen, Exzellent und divers?“, das gemeinsam von der Konrektorin für Studium&Lehre und dem AStA der Universität Bremen organisierte Forschungsseminar, soll diese und weitere Fragen klären. Ziel ist es, den Prozess der Exzellenzinitiative in den nächsten Jahren wissenschaftlich zu begleiten und den Status des „Exzellentseins“ kritisch zu reflektieren. So können ungewollte Auswirkungen erkannt und möglichst in andere Bahnen gelenkt sowie der wissenschaftspolitische Diskurs über Hochschulfinanzierung und die Entwicklung des deutschen Hochschulsystems in den nächsten Jahren bereichert werden.

Alle Studierenden der Uni Bremen, unabhängig vom Studiengang, sind herzlich eingeladen, in dieser General Studies-Forschungswerkstatt mitzuarbeiten. Das Einzige, was Ihr braucht, ist Freude am Forschen und Herausfinden und Interesse an den Auswirkungen der Exzellenzinitiative. Natürlich gibt es für die Teilnahme an der Werkstatt auch Credit Points.

Mehr erfahrt ihr im Veranstaltungsverzeichnis unter 08-29-GS-36. Oder ihr wendet euch an das Referat für kritische Wissenschaft des AStA Uni Bremen.

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